Christian Schärer im Gespräch mit Andreas Lambrou und Robert Jungnischke vom Cambridge Club.
Besten Dank für Ihr Interesse und das spannende Gespräch, meine Herren! In der einstündigen Diskussion werden die Renaissance der Atomkraft, die aktuell relevanten Rahmenbedingungen und die sich daraus ergebenden Investitionsmöglichkeiten thematisiert. Eine gute Gelegenheit, sich in konzentrierter Form einen umfassenden Überblick über das aktuelle Umfeld am Uranmarkt zu verschaffen und einen Einblick in die Strategie des uranium resources fund zu gewinnen. Das Video finden Sie hier.
Christian Schärer
"Wie die jüngsten Quartalsausweise des kanadischen Uranproduzenten Cameco bereits gezeigt haben, lassen die Kraftwerksbetreiber eine erhöhte Bereitschaft zur Lagerhaltung von Uran erkennen. Damit dürfte ein neuer Lagerhaltungszyklus auf der Nachfrageseite gestartet sein. Das ist unserer Meinung nach der letzte, bisher noch fehlende Mosaikstein im Bild eines mehrjährigen und nachhaltigen Uran-Bullenmarktes."
Sie finden das ganze Interview mit Christian Schärer hier. Für die Beantwortung allfälliger Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Viel Vergnügen!
Christian Schärer
Bisher beherrschten Indien und China mit ihren aggressiven Ausbauplänen die Schlagzeilen zur Zukunft der Kernenergie. Nun skizziert das Energieministerium mit einer neuen Studie erstmals das Potenzial eines forcierten Ausbaus der nuklearen Kapazitäten in den USA. Die in der Studie erörterten Modelle zur Dekarbonisierung des Energiesystems deuten darauf hin, dass die USA zwischen 550 und 770 GW an zusätzlichen, nicht fossilen Kapazitäten zur Energieerzeugung benötigen, um ihr Ziel der CO2-Neutralität bis 2050 zu erreichen. Dieselben Modelle deuten zudem darauf hin, dass die Reaktoren der nächsten Generation auch eine wirtschaftlich attraktive Option für mindestens 200 GW dieser notwendigen Kapazitätserweiterung darstellen können. Dies gilt insbesondere unter Berücksichtigung der Herausforderungen, die mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien verbunden sind (z.B. der notwendige Ausbau der Übertragungskapazitäten oder die Intensität der Flächennutzung). Die Bereitstellung einer nuklearen Kapazität im Umfang von 200 GW würde bis ins Jahr 2050 Kapitalinvestitionen von rund USD 700 Mrd. erfordern, wobei bereits bis 2030 gegen USD 40 Mrd. benötigt würden. Die aufwändig erstellte Studie macht deutlich, dass die Kernenergie und damit verbunden die Uranproduktion attraktive Wachstumsmärkte darstellen, welche langfristig orientierten Investoren vielversprechende Anlagemöglichkeiten eröffnen.
Sie finden die Studie "Pathways to Commercial Liftoff: Advanced Nuclear" des Department of Energy (DOE) hier zum Download.
Christian Schärer
Vor dem Hintergrund der global geführten Klimadebatte suchen Regierungen nach Antworten auf die Frage, wie der optimale Energiemix ihres Landes in Zukunft aussehen soll. Dabei gilt es geopolitische Anliegen, wirtschaftliche Interessen, nationale Egoismen und die Gesetze der Natur (Physik) zu berücksichtigen. Eine äusserst komplexe Fragestellung, denn letztlich muss die Politik sicherstellen, dass die Energie- und Stromversorgung ihrer Volkswirtschaft sauber, sicher und bezahlbar ist.
In den vergangenen Jahren wurde viel Zeit und Engagement dafür verwendet, global verbindliche und möglichst ambitionierte Klimaziele zu definieren. Ideologische und moralische Argumente hatten im Rahmen dieser Diskussionen oft einen hohen Stellenwert. Das hat sich unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise stark verändert. Fragen nach der Verfügbarkeit und den Kosten des Energieangebots stehen plötzlich im Zentrum der politischen Diskussion. Die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten aus Russland soll möglichst rasch reduziert und die Energieversorgung in den kommenden Wintern sichergestellt werden. Damit ist die Zeit der konkreten energiepolitischen Umsetzung angebrochen. In diesem Kontext beginnen die limitierenden Faktoren Zeit und Geld ihre Wirkung zu entfalten. Entsprechend übernimmt die Realpolitik zunehmend das Zepter bei der Suche nach umsetzbaren energiepolitischen Kompromissen. Diese Entwicklungen eröffnen der Atomkraft eine neue Perspektive und bieten dem mittelfristig orientierten Anleger attraktive Investitionsmöglichkeiten, meint Portfoliomanager Christian Schärer im Interview. Seine Ausführungen finden Sie hier.
Christian Schärer
Ohne Kernenergie gibt es keinen Weg zur erfolgreichen Bewältigung des Energie-Trilemmas – Zuverlässigkeit, Erschwinglichkeit und Nachhaltigkeit! – Das ist die Kernaussage einer Studie, die das „Center for ESG and Sustainability“ (CESG) unter dem Titel „Solving the Energy Trilemma: The Case for Nuclear as a Sustainable Investment“ jüngst veröffentlicht hat. Die Autoren attestieren der Kernenergiebranche das Potenzial, bei der Bewältigung der Klimakrise und der Beseitigung der Energiearmut eine entscheidende Rolle zu spielen. Die Kernenergie ist gemäss ihrer Einschätzung als Energieressource von entscheidender Bedeutung, weil sie am Ort der Erzeugung keinen Kohlenstoff-Fussabdruck hinterlässt und zugleich die effizienteste und zuverlässigste Energiequelle darstellt. Ihre Nachhaltigkeit unterstreicht sie zudem mit ihrem Beitrag zur Erreichung klimatischer, sozialer und wirtschaftlicher Ziele. Die beachtenswerte Studie finden Sie hier.
Christian Schärer
IEA World Energy Outlook – Die „International Energy Agency” (IEA) unterstützt Regierungen bei der Formulierung ihrer Energiepolitik für die kommenden Jahre und Jahrzehnte. Sie stützt sich dabei auf umfassende Modelle und Szenarien. Auf dieser Basis erarbeiten ihre Spezialisten in Zusammenarbeit mit Industrie- und Fachexperten auf jährlicher Basis einen Ausblick, welcher die zu erwartende Entwicklung der globalen Energieversorgung aufzeigt. Im diesjährigen Report fällt auf, dass die IEA die Perspektiven der Kernenergie deutlich positiver darstellt. Im Rahmen ihres „Net Zero Emission Szenario“ erwartet die Organisation, dass sich die Stromerzeugung aus Kernenergie bis ins Jahr 2050 mehr als verdoppeln wird (Basis: 2021). Mehr als 30 Länder wollen in diesem Zeitraum die Nutzung der Kernenergie deutlich ausbauen. Neben der Verlängerung der Laufzeiten bestehender Anlagen sollen in den 2030er Jahren jährlich rund 30 GW an neuen Kernkraftkapazitäten in Betrieb genommen werden. Eine wichtige Rolle kommt dabei neuen Technologien (z.B. SMR) zu. Vor diesem Hintergrund zeichnet sich ein eindrückliches Comeback für die Atomindustrie ab! Die lesenswerte und informative Studie finden Sie hier.
Christian Schärer
Die Schweiz hat zusammen mit Norwegen und Island das Stromsystem mit den niedrigsten CO2-Emissionen weltweit. Sie kam 2019 auf 38 Gramm CO2 je Kilowattstunde – dies ist lediglich ein Zehntel des deutschen Wertes und die Hälfte des französischen. Die Schätzungen der Kernenergieagentur (NEA) zeigen, dass dieser «Weltrekord» zu vertretbaren Kosten gehalten werden kann, wenn die Schweiz auch 2050 noch auf Atomstrom setzt. Sich neben der Wasserkraft ganz auf Solar- und Windstrom zu verlassen, ist zwar möglich – aber nur dann, wenn wir deutlich höhere Kosten in Kauf nehmen und uns mit der EU ins Einvernehmen setzen, damit die Grenzen für den Stromaustausch offen bleiben (Stichwort "Stromabkommen).
Sie finden die aufschlussreiche Studie hier. Christoph Eisenring beleuchtet das Thema in seinem Artikel "Mit Atomkraft kommt die Schweiz am günstigsten zu Netto-Null" in der NZZ Neue Zürcher Zeitung vom 12.11.2022 ebenfalls.
Christian Schärer
In diesen Tagen ist das Update zum Uran Report 2022 erschienen. Wir freuen uns, dass wir wieder einen Beitrag dazu leisten konnten! Das sind die zentralen Erkenntnisse aus dem Report:
Die Kernkraft ist aktuell in aller Munde. Angesichts zahlreicher ungelöster Probleme hinsichtlich der aktuellen und zukünftigen Energieversorgung aus möglichst CO2-freien Quellen sowie ungelöster Abhängigkeitsszenarien erfährt die nahezu emissionsfreie Stromerzeugung mittels Kernspaltung eine wahre Renaissance.
China ist hier wieder einmal einen Schritt voraus und plant den Bau von bis zu 10 Kernreaktoren pro Jahr. Doch auch das bald einwohnerstärkste Land Indien sowie etablierte Kernkraftnationen wie Japan, Grossbritannien, Frankreich und die USA arbeiten an einer Wiederinbetriebnahme, an Laufzeitenverlängerung oder dem Neubau von Kernreaktoren, die als einzige Energiequelle CO2-arm produzierte Grundlast liefern können.
Dabei werden in Zukunft nicht mehr die bekannten, grossen Atommeiler im Fokus stehen, sondern weitaus kleinere Reaktoren (SMR), die modular in Fabriken gefertigt und an nahezu jedem gewünschten Ort installiert werden können. Gerade diese Flexibilität sollte in Zukunft für eine hohe Nachfrage nach dem Rohstoff sorgen, der für die Kernspaltung unerlässlich ist: Uran.
Einen zusätzlichen Schub erfuhr die Kernkraft bereits durch den Beschluss der Europäischen Kommission Anfang 2022, Kernenergie ein "Klima-Siegel" zu verleihen, und diese in die sogenannte Taxonomie-Verordnung aufzunehmen, mit der Milliarden-Investitionen in grüne Energien angekurbelt werden sollen. Hinzu kommt, dass Russland gut 45% der weltweiten Uran-Förderung anreichert und nun für viele Länder als Lieferant ausfallen wird. Auf der anderen Seite haben viele Uranproduzenten ihre Förderung in den vergangenen Jahren stark reduziert und sind dabei sogar – neben ETFs, Fonds und Staaten, wie etwa den USA - selbst als Käufer aufgetreten. Dadurch entstand zuletzt ein Angebotsdefizit von mehr als 50 Millionen Pfund U3O8 pro Jahr. Entsprechend sind die Lagerbestände vieler Energieversorger (Utilities) erschöpft, so dass diese nun wieder an den Verhandlungstisch kommen und neue langfristige Lieferverträge abschließen.
Diese Entwicklungen am Uranmarkt eröffnen dem langfristig orientierten Anleger interessante Perspektiven! Weitere Informationen finden Sie im Uran Report. Sie können die Studie hier herunterladen. Viel Spass bei der Lektüre!
Christian Schärer
Seit November 2021 befindet sich der Uranmarkt im Konsolidierungs- bzw. Korrekturmodus. Die damit verbundene Volatilität strapaziert die Nerven und stellt die Entschlossenheit der Investoren auf die Probe. Vor diesem Hintergrund wollen wir zwei Handlungsempfehlungen formulieren, die verhindern sollen, dass Sie zur Unzeit aus diesem mittel- bis langfristig vielversprechenden Markt geschüttelt werden. Erstens müssen Sie die Positionsgrössen im Portfolio angemessen dimensionieren. Diese müssen auf die eigene Risikofähigkeit und -bereitschaft abgestimmt werden. Zweitens gilt es, die ausgezeichneten Fundamentaldaten des Uransektors fest im Blick zu behalten. Dazu finden Sie unter dem untenstehenden Link unsere Einschätzung zur aktuellen Marktsituation sowie einige Erläuterungen zu unserer Anlagestrategie. Für weitere Erklärungen und Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Dieses Interview wird demnächst im Rahmen des Updates zum Uran Report 2022 publiziert. Sie finden es hier.
Christian Schärer
Südkorea plant, seine Abhängigkeit von erneuerbaren Energiequellen zu verringern und die Stromerzeugung aus Kernenergie zu erhöhen, um sein strengeres Klimaziel zu erreichen. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugungskapazität soll bis zum Ende des Jahrzehnts auf 21,5 % sinken, gegenüber 30,2 % in der vorherigen Version, wie das Energieministerium am Dienstag unter Berufung auf eine Beratergruppe der Regierung mitteilte. Der größte Teil der Lücke soll durch die Kernenergie geschlossen werden, während Kohle und Gas im Vergleich zum vorherigen Vorschlag kaum verändert wurden.
Christian Schärer
Die Kernenergie ist eine wichtige Quelle für kohlenstoffarme Elektrizität und spielt eine bedeutende Rolle bei der Vermeidung von Kohlenstoffemissionen. Sie hat das Potential, einen weiteren Beitrag zur Dekarbonisierung des weltweiten Energiesektors zu leisten, wenn sie auch zur Bereitstellung von Wärme für industrielle Anwendungen genutzt wird, die heute hauptsächlich mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Die Machbarkeit nichtelektrischer Anwendungen der Kernenergie wurde bereits durch jahrzehntelange Erfahrung mit etwa 67 Reaktoren in der ganzen Welt (das sind etwa 15 % der weltweit vorhandenen Reaktoren) bewiesen, die entweder Fernwärme, Entsalzungswärme oder eine andere Form von Prozesswärme liefern. Bislang wurde jedoch nur ein kleiner Teil der Kernenergie für KWK-Anwendungen genutzt. Bestehende Reaktoren können Wärmeenergie für industrielle Anwendungen bei weniger als 300ºC liefern. Die fortschrittlichen Reaktoren, die derzeit entwickelt werden, würden um ein Vielfaches höhere Austrittstemperaturen erreichen, so dass sie sich für KWK-Anwendungen in einem größeren Temperaturbereich eignen. Die nukleare Kraft-Wärme-Kopplung kann auch die Flexibilität der Stromversorgung in Kombination mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien verbessern.
Ziel dieser Studie ist es, diese methodische Lücke zu schließen, indem sie bestehende Forschungsarbeiten überprüft und einen Ansatz vorschlägt, der dazu beitragen kann, die Kosten und Vorteile der Entwicklung anderer Produkte als Strom zu bewerten. Die Studie zielt auch darauf ab, das Potential der Kernenergie zu bewerten, eine Rolle bei der Dekarbonisierung des Energiesektors über den reinen Stromsektor hinaus zu spielen, indem verschiedene Anwendungen der Kraft-Wärme-Kopplung überprüft werden. Die Expertengruppe steuerte Fallstudien bei, die die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit der nuklearen Kraft-Wärme-Kopplung in verschiedenen Mitgliedsländern aufzeigten. Sie kam zu dem Ergebnis, dass die Kernenergie durchaus in der Lage ist, eine Rolle bei der Erreichung der globalen Dekarbonisierungsziele zu spielen, indem sie Wärmeenergie für industrielle Anwendungen liefert. Die Studie finden Sie hier.
Christian Schärer
Japan befindet sich wie Europa in einer Energiekrise. Die Stromkosten schiessen aufgrund der steigenden LNG-Preise in die Höhe. Nun droht sich der Preisschock zu einer veritablen Versorgungskrise auszuweiten.
Vor diesem Hintergrund hat sich Premierminister Kishida gestern zu Wort gemeldet und die zentrale Rolle der Atomkraft im Rahmen der angestrebten Energiewende betont. Japan ist diesbezüglich in einer interessanten Ausgangslage. Das Land verfügt über 33 Reaktoren, die grundsätzlich einsatzbereit sind und ans Netz gehen könnten. Davon sind aktuell aber nur 10 in Produktion. In einem ersten Schritt sollen nun bis zum kommenden Sommer 7 weitere Reaktoren ans Netz gehen. Zudem soll der Bau neuer Reaktoren der nächsten Generation geplant und die Laufzeit der bestehenden Reaktorflotte verlängert werden.
Das sind kurzfristig (7 Re-Starts), mittelfristig (Bau neuer Reaktoren) und langfristig (Verlängerung der Betriebslaufzeiten) positive Impulse für den Uransektor. Entsprechend freundlich haben die Aktienkurse der Uranproduzenten auf das klare Bekenntnis zur Atomenergie reagiert.
Der Kursverlauf vieler Uranaktien leidet aktuell unter der
schlechten Stimmung an den globalen Finanzmärkten. Inflations- und
Konjunkturängste sorgen für eine generelle Risk-off Bewegung an den Märkten.
Der Uransektor ist unter Druck, obwohl sich die relevanten Fundamentaldaten unverändert
positiv entwickeln. Im Interview mit Tim Roedel von SRC Swiss Resource Capital
legen wir dar, auf welchen Argumenten unsere positive Einschätzung basiert. Das
Interview wurde bereits vor einiger Zeit geführt. Die Argumente sind trotz der
jüngsten (Börsen-)Rückschläge unverändert gültig. Das Interview finden Sie hier.
Christian Schärer
Der Uranmarkt wird in diesen Tagen kräftig durchgeschüttelt! Da gilt es, die unverändert vielversprechenden Fundamentaldaten fest im Blick zu behalten. Dabei hilft der Uran Report 2022, den SRC Swiss Resource Capital AG in diesen Tagen publiziert hat. Wir freuen uns, dass wir auch an dieser Ausgabe wieder mitwirken durften. Die Studie liefert neueste Informationen zu Nachfrage, Preisentwicklung und Investitionschancen bei dem Rohstoff, der als einziger eine emissionsfreie und zugleich grundlastfähige Stromerzeugung möglich macht: Uran. Sie können die Studie hier herunterladen. Viel Spass bei der Lektüre!
NZZ Interview mit Annalisa Manera, Professorin für Nuclear Engineering an der ETH Zürich
"Die Kernenergie braucht es aus zwei Gründen: Das wichtigste Ziel ist es, so viel CO2 wie möglich einzusparen. Deshalb müssen wir die Nutzung von fossiler Energie im Verkehr und fürs Heizen stark verringern. Unser Strombedarf nimmt damit rasch zu. Um diese Nachfrage zu decken, ist der Ausbau der erneuerbaren Energien nötig, aber auch die ebenfalls CO2-freie Atomenergie. Gleichzeitig brauchen wir aber auch verlässlichen, stetig verfügbaren Strom für die Industrie. Hier hat Nuklearstrom im Vergleich mit Wind- und Sonnenenergie, deren Angebot stark schwankt, einen entscheidenden Vorteil", meint Annalisa Manera, Professorin für Nuclear Engineering an der ETH Zürich im lesenswerten Interview mit der NZZ. Im Gespräch wehrt sie sich auch gegen einige Irrtümer, welche die Diskussion um die Kernkraft beherrschen. Das vollständige Interview finden Sie hier.
Christian Schärer
Der heute publizierte NAV des Funds ist auch für uns eine Enttäuschung. Er ist das Ergebnis heftiger Kursturbulenzen. Die Entwicklung des Funds spiegelt die negative Kursentwicklung des Uransektor. Es gibt keine fundspezifischen Ereignisse oder Probleme, die diesen Kursrückschlag begründen.
Mit Blick auf diese Marktturbulenzen scheinen uns folgende Aspekte bemerkenswert. Fundamentaldaten begründen die langfristige Wertentwicklung von Vermögenswerten. Sie sind oft nicht der Grund für kurzfristige Marktbewegungen. In Stressperioden des Aktienmarktes («hit the bid» environment) sind Fundamentaldaten oft nicht relevant. Entsprechend sollte die kurzfristige Preisentwicklung nicht als Indikator für die Einschätzung dienen, ob die eigene Interpretation der Fundamentaldaten richtig oder falsch ist.
Aus unserer Sicht scheint die Investment-Hypothese für den uranium resources fund weiterhin in Takt. Wir erwarten unverändert, dass die Angebotslücke am Uranmarkt über höhere Preise geschlossen wird. Höhere Uranpreise liefern die Anreize, aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegte Minenkapazitäten zurück in Produktion und neue Projekte an den Markt zu bringen. Das eröffnet dem risikofähigen Investor in den kommenden 3 bis 5 Jahren weiterhin attraktive Investitionsmöglichkeiten.
Haben wir das Ausmaß und die Schnelligkeit des derzeitigen Rückschlags vorhergesehen? Offensichtlich nicht. Kann der Rückschlag weitergehen? Wir wissen es nicht. Wir sind aber von den positiven Perspektiven des Sektors weiterhin überzeugt. Entsprechend werden wir in den kommenden Tagen im Rahmen von einigen Kurzbeiträgen auf einzelne fundamentale Aspekte eingehen, die sich in jüngster Zeit manifestiert haben, die aber vom Markt bisher kaum gewürdigt wurden.
Abschliessend bleibt an dieser Stelle der Hinweis, dass die Kursentwicklung im Uransektor überdurchschnittlich volatil verläuft. Das ist nicht ungewöhnlich und hat sich bereits um die Jahreswende im Zeitfenster von Mitte November bis anfangs Februar gezeigt. Diese Charakteristik des Marktes legt nahe, das Engagement mit Blick auf die eigene Risikofähigkeit zu dimensionieren und über die Zeit gestaffelt aufzubauen. Damit vermeidet man, unter Druck zu geraten und zur Unzeit verkaufen zu müssen.
Christian Schärer
Die EU Kommission will Erdgas und Atomkraft im Rahmen der Taxonomie-Verordnung als grüne Energien klassifizieren. Vor diesem Hintergrund wurden wir von e-fundresearch.com zu einer kurzen Einschätzung dieser in Österreich und Deutschland äusserst umstrittenen Entscheidung eingeladen. Dazu unser Kommentar:
"Mit Blick auf die Klimapolitik stufen wir den Entscheid als sinnvollen realpolitischen Kompromiss ein. Er trägt den unterschiedlichen energiepolitischen Präferenzen innerhalb der Union Rechnung. Zudem nimmt die Kommission zur Kenntnis, dass bis auf weiteres nicht auf CO2-arm produzierte, 7x24 verfügbare Grundlast im Stromnetz verzichtet werden kann. Trotz aller Kontroversen: Gewinner ist auch das Klima, denn AKWs produzieren Strom nahezu CO2-neutral und Gaskraftwerke setzen deutlich weniger Treibhausgase frei als Kohlekraftwerke. Zudem sind die Kriterien für diese „grünen“ Investitionen restriktiv formuliert. Sie müssen nachweislich dem Übergang zur Klimaneutralität dienen. Dank dem grünen Stempel profitieren Atom- und Gaskraftwerke künftig von Konjunkturprogrammen und staatlichen Beihilfen. Auch Investorengelder lassen sich einfacher anzapfen. Wir erwarten, dass damit die Modernisierung von bestehenden AKWs mit dem Ziel der Laufzeitenverlängerung einfacher gelingt. Zahlreiche neue Projekte für den Bau von Reaktoren der aktuellen Generation erwarten wir hingegen nicht. Mehr Potential sehen wir für neue Reaktorkonzepte, die sicherer, flexibler und günstiger sind als die aktuelle AKW-Generation."
Christian Schärer
Kasachstan ist der weltweit grösste und kostengünstigste Uranproduzent. US-amerikanische, europäische und asiatische Energieversorger verlassen sich seit über einem Jahrzehnt auf billiges, staatlich subventioniertes Uran aus Kasachstan. Vor diesem Hintergrund stellen die gewalttätigen Unruhen im Land ein massives Versorgungsrisiko für die globale Atomindustrie dar. Bei aller Unsicherheit ist bereits jetzt klar, dass langfristige Lieferverträge mit Produzenten aus Kasachstan riskanter sind, als noch vor wenigen Tagen gedacht. Zur Erinnerung: gut 10% der globalen Stromproduktion kommt aus Atomkraftwerken.
Entsprechend volatil verläuft in den letzten Tagen die Kursentwicklung von Uranaktien. Die nordamerikanischen Titel stiegen anfänglich stark, gaben diese Gewinne aber wieder ab, nachdem Kazatomprom bekannt gab, dass sie alle Lieferverpflichtungen uneingeschränkt erfüllen werden und der Uranabbau in allen Unternehmenseinheiten ohne Unterbrechung fortgeführt werden kann.
Christian Schärer
Im laufenden Jahr hat sich der Uran-Sektor sehr erfreulich entwickelt. Insbesondere Uranaktien haben dynamisch zugelegt. Aber auch der physische Uranmarkt, der sich noch bis zur Jahresmitte eher verhalten entwickelt hatte, hat inzwischen deutlich an Dynamik gewonnen. Der anstehende Jahreswechsel bietet eine gute Gelegenheit, einen analytischen Blick auf die jüngsten Entwicklungen im Sektor zu werfen und diese in den Gesamtzusammenhang einzuordnen. Das Interview können Sie hier herunterladen. Viel Spass bei der Lektüre!
Als wesentliche Antriebskräfte hinter der guten Kursentwicklung der Uranaktien sehen wir die deutlich verbesserte Investorenstimmung, die jüngst gestiegenen Uran-Spotpreise sowie die sektorspezifische Marktstruktur. Energiewerte haben aufgrund der verbesserten Konjunktur und steigender Energiepreise generell von Portfolioumschichtungen profitiert. Das hat auch den Aktien aus dem Uransektor geholfen. Zudem hat sich im Rahmen der global geführten Klimadebatte die Wahrnehmung der Atomkraft verändert. Gemäß den Zielen des Pariser Klimaabkommens soll die Energieversorgung künftig weniger auf fossilen Brennstoffen basieren. Alternative Energien (Wind, Sonne, Wasserkraft) sollen entsprechend ausgebaut werden. Um die unvermeidlichen Produktionsschwankungen bei den Alternativen Energieträgern auszugleichen und die Stromnetzte zu stabilisieren braucht es auch künftig eine verlässliche Stromerzeugung (7/24) aus nicht fossilen Quellen. Vor diesem Hintergrund wird die Atomkraft zunehmend als valable Quelle angesehen, welche die Grundlast für das Stromnetz zur Verfügung stellt. Weil Atomstrom CO2 arm produziert wird, sind Atomkraftwerke beispielsweise für die Regierung Biden ein möglicher Bestandteil des „New Green Deal“. Zudem hat auch ein Expertenbericht der EU der Kernenergie jüngst ein grünes Etikett verliehen. Entsprechend steigt die Akzeptanz des Anlagethemas „Uran“ bei Investoren. Nicht zuletzt haben die aktuellen Marktstrukturen dafür gesorgt, dass dieses Interesse auf „fruchtbaren Boden“ gefallen ist. So ist trotz der jüngsten Kursanstiege die aggregierte Marktkapitalisierung aller Aktien aus dem Uransektor weiterhin bescheiden. Das illustriert folgender Vergleich: Die Marktkapitalisierung von Tesla hat jüngst die Schwelle von USD 1 Bio. überschritten. Der Marktwert der gewichtigsten Uranaktie (Cameco) beträgt aber nur rund USD 10 Milliarden. Dies entspricht rund 1% der Marktkapitalisierung von Tesla. Vor diesem Hintergrund hinterlassen bereits kleinere Kapitalallokationen von institutionellen Investoren deutliche Spuren in der Kursentwicklung von Uranaktien. Entsprechend positiv bleiben die mittelfristigen Perspektiven mit Blick auf die sich weiter verbessernden Fundamentaldaten.